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Publikation
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Titel des Beitrags „Na? Geht's gut?“ Zum gesundheitlichen Wohlbefinden (self-rated health) von Jungen und Mädchen mit externalisierenden Verhaltensproblemen
Titel-Erweiterung des Beitrags Eine Teilauswertung der Kinder- und Jugendgesundheitsstudie KiGGS (Robert Koch-Institut, 2008)
Titel veröffentlicht in ... Gesundheitswesen
Verlag Thieme Verlag
Erscheinungsjahr 2012 Publikations-Art Peer-Reviewed Article Band/Jahrgang/Volume efirst
URL : https://www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/10.1055/s-0032-1321749
Abstract : Zusammenfassung


Hintergrund:

Externalisierende Verhaltensprobleme bringen ein hohes Entwicklungsrisiko mit sich, da sie den in der Adoleszenz notwendigen Parallelprozess von Identitätsbildung und Etablierung in Gleichaltrigengruppen empfindlich stören können. Jugendliche mit externalisierendem Verhalten stellen somit eine potentielle Zielgruppe der Gesundheitsförderung dar.


Ziel der Studie:

Im Rahmen dieser Arbeit soll geklärt werden, in welchen sozialen Kontexten externalisierendes Problemverhalten mit geringerem gesundheitlichem Wohlbefinden in der Adoleszenz assoziiert ist.


Methodik:

Es erfolgt eine Sekundärdatenanalyse der KiGGS-Studie (Public Use File, Robert Koch-Institut, 2008). Auf Basis der vorangestellten Schichtungen werden anhand des Indikators der subjektiven Gesundheitseinschätzung und unter Einbeziehung relevanter soziodemografischer Faktoren für Jungen und Mädchen logistische Regressionsmodelle berechnet.


Ergebnisse:

Externalisierende Jugendliche haben ein höheres Risiko für eine schlechte subjektive Gesundheitseinschätzung als unauffällige Jugendliche, hierbei besteht ein Geschlechterunterschied (Jungen OR 2,76, Mädchen OR 1,48). Für Jugendliche mit externalisierendem Verhalten ist der für unauffällige Jugendliche bestehende Geschlechterunterschied in der subjektiven Gesundheitseinschätzung nicht nachweisbar. Bezogen auf die soziodemografischen Einflussfaktoren bestätigt sich für Mädchen ein klassischer Sozialgradient, während bei Jungen externalisierendes Verhalten v. a. in hohem Sozialstatus mit geringerem gesundheitlichem Wohlbefinden assoziiert ist. Dies trifft insbesondere für Bildungsauf- und -absteiger sowie für „Klassenwiederholer“ aus der hohen Sozialschicht zu.


Schlussfolgerung:

Jugendliche mit externalisierenden Verhaltensproblemen schätzen ihre Gesundheit häufiger schlecht ein. Dass v. a. Jungen in Minderheitenkonstellationen ein geringeres psychosoziales Wohlbefinden angeben, weist auf ein kontextabhängig erhöhtes Exklusionsrisiko (Ostrazismus) als wesentlichen gesundheitlichen Risikofaktor hin. Ostrazismusgefährdete Kleinstgruppen scheinen eine wesentliche Zielgruppe für Prävention und Gesundheitsförderung darzustellen, die auf Basis schultypenbezogener Empfehlungen bisher keine Berücksichtigung findet.
Beteiligte Personen Teske , Irmgard Prof.a.D. Dipl.-Psych.
Szagun , Bertram Prof. Dr. med.
Projekte Wissenschaftliche Veröffentlichungen